Daten von hunderttausenden Patienten sind in
Großbritannien verloren gegangen!
Erneut ist in Großbritannien der Verlust von
persönlichen Daten von hunderttausenden Menschen
bekannt geworden. Dieses Mal geht es um
Patientendaten von Erwachsenen und Kindern, die neun
Verwaltungszentren des britischen Nationalen
Gesundheitssystems (NHS)
abhanden gekommen sind. Wie immer heißt es jetzt auch
vom
britischen Gesundheitsministerium, es gebe keinen
Hinweis darauf, dass sie in falsche Hände geraten seien.
Geschehen seien sie alle bis auf einen erst kürzlich.
Der sorglose Umgang mit gespeicherten Daten bei britischen
Behörden
häuft sich. Mitte November waren bereits Millionen von
Datensätzen von britischen von Kindergeldempfängern verloren
gegangen. Mitte Dezember wurde bekannt, dass dem
Verkehrsministeriums durch Outsourcing der Datenspeicherung an eine
US-Firma eine Festplatte mit Datensätzen von 3 Millionen
Fahrschülern abhanden gekommen ist.
Im neuen Fall ist beispielsweise ein Datenträger mit Namen und
Adressen von 160.000 Kindern verschwunden, der an ein Krankenhaus
geliefert werden sollte. In einem anderen Fall sind archivierte
Daten von Krebspatienten verloren gegangen, die vor 40 Jahren
behandelt wurden. Andere Einzelheiten über die verschwundenen Daten
gibt es bislang nicht. Da die Vorfälle auf lokaler Ebene behandelt
würden,
wisse das Gesundheitsministerium nicht, wie viele Personen davon
betroffen sind.
Herausgekommen sind die Datenverluste offenbar im Rahmen einer
Sicherheitsüberprüfung aller Behörden. Die Konservativen
kritisieren, dass die Regierung zu wenig für die Sicherheit sorgt,
aber ständig neue Daten erhebt und speichert. Der Sprecher der
Liberalen erklärte, "die ganze Kultur der Datenverwaltung muss sich
bei den Behörden verändern". In Großbritannien wird eine
zentrale Datenbank mit allen Patientenakten aufgebaut, die für
Krankenhäuser und Arztpraxen zugänglich sind. Der sorglose Umgang
mit Daten dürfte die Bedenken stärken.
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